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Internationaler Tag der Pflegenden (12. Mai)

Marion Reiß
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Lesezeit ca. 6 Minuten

Der internationale Tag der Pflege: Ein Tribut und eine Anerkennung

Der Internationale Tag der Pflege wurde ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die entscheidende Rolle zu schärfen, die Pflegekräfte bei der Gewährleistung der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens der Bevölkerung spielen. Es ist ein Tag, um die harte Arbeit, das Engagement und den Mut der Pflegekräfte anzuerkennen und zu würdigen.

Spezielle Herausforderung im Pflegeberuf

Die Herausforderungen im Pflegeberuf variieren je nach Arbeitsumfeld. In Kliniken und Krankenhäusern sind die Pflegekräfte häufig mit hohem Zeitdruck, komplexen medizinischen Fällen und der Notwendigkeit, ständig auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung zu sein, konfrontiert. Sie müssen oft schnell Entscheidungen treffen und dabei stets die Sicherheit und das Wohlbefinden der Patienten im Blick behalten.

In der Altenpflege hingegen sind die Herausforderungen anders. Pflegekräfte müssen sich um ältere Menschen kümmern, die oft mehrere chronische Krankheiten haben und sowohl physische als auch emotionale Unterstützung benötigen. Es ist eine Aufgabe, die nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch Einfühlungsvermögen und Geduld erfordert. Zudem sind die Pflegekräfte in der Altenpflege oft mit dem Tod konfrontiert, was emotional belastend sein kann.  

Hohe Anforderungen für die Pflege

Grundsätzlich gehören in der Pflege ein Mangel an Personal und Ressourcen sowie Arbeitsüberlastung und Stress zum Alltag. Deshalb ist es wichtig, dass am Internationalen Tag der Pflege die Aufmerksamkeit auf diese Herausforderungen gelenkt wird und Lösungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Unterstützung des Pflegepersonals diskutiert werden.

Laut einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit zur Arbeitsplatzsituation in Form einer umfangreichen Befragung von beruflich Pflegenden in der Akut- und Langzeitpflege wünschen sich Pflegekräfte mehr als nur eine angemessene Bezahlung. Um die Fachkräftesituation in der Pflege zu verbessern und mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern, sind attraktive Arbeitsbedingungen von entscheidender Bedeutung. Pflegekräfte und Auszubildende in der Pflege wünschen sich im Beruf nicht nur ein faires Gehalt und mehr Kollegen. Sie wünschen sich auch mehr Unterstützung sowie Entlastung im Arbeitsalltag. Auch das Arbeitsklima und der Führungsstil von Vorgesetzten wurde als Verbesserungskriterium angegeben.  

Die Wertschätzung für Pflegekräfte muss über symbolische Gesten hinausgehen und sich in konkreten Maßnahmen niederschlagen. Um diese Aufgaben zu bewältigen, sind Investitionen in die Ausbildung, Unterstützung und Schutzmaßnahmen für das Pflegepersonal notwendig. Darüber hinaus müssen die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte verbessert werden, die ihre Rechte, ihr Wohlbefinden und ihre familiären Verpflichtungen respektiert und die Karriereperspektiven in der Pflege attraktiver gestaltet werden.

Bundesweite Veranstaltung am Internationalen Tag der Pflege

Der Internationale Tag der Pflege wird weltweit begangen, in vielen Ländern rund um den Globus.  

In Deutschland werden am Internationalen Tag der Pflege häufig Veranstaltungen organisiert, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Pflege zu schärfen und die Arbeit der Pflegekräfte zu würdigen. Diese Veranstaltungen umfassen Informationskampagnen, Workshops, Ausstellungen und öffentliche Anerkennungsveranstaltungen und bieten eine Plattform für Dialog und Austausch. Sie ermöglichen es, mehr über die Herausforderungen in der Pflege zu erfahren und darüber zu diskutieren, wie diese Aufgaben angegangen werden können.

Zusammenfassend ist der Internationale Tag der Pflege eine wichtige Gelegenheit, um die unschätzbare Arbeit der Pflegekräfte zu würdigen und das Bewusstsein für die Hürden in der Pflegebranche zu schärfen. Es ist ein Aufruf zum Handeln, um die Berufsbedingungen in der Pflege und das Pflegesystem insgesamt zu verbessern und das Wohlbefinden und die Sicherheit des Pflegepersonals zu gewährleisten.

Florence Nightingale. Die Pionierin der modernen Pflege

Florence Nightingale, geboren am 12. Mai 1820 in Florenz, Italien, war eine britische Krankenschwester, Statistikerin und Sozialreformerin, die als Mutter der modernen Pflege gilt.  

Nightingale erhielt trotz der damaligen gesellschaftlichen Normen, die Frauen der Oberschicht nicht gestatteten, zu arbeiten, nach einem jahrelangen Widerstand ihrer Familie schließlich eine Ausbildung in der Krankenpflege. Sie wurde 1851 am Institut für Diakonissen in Kaiserswerth bei Düsseldorf ausgebildet. Es war eine der wenigen Institutionen in dieser Zeit, die Frauen eine fundierte Ausbildung in der Krankenpflege bot. Nach drei Monaten reiste sie noch im selben Jahr, 1851, nach Paris, um sich die Pflegemethoden der „Barmherzigen Schwestern“ anzueignen. Im Jahre 1853 begann sie ihre Karriere als Krankenschwester, als sie die Leitung einer Londoner Institution für die Pflege kranker Gouvernanten übernahm.  

Ihr Engagement erlangte während des Krimkrieges (1853 bis 1865) große Bekanntheit, als die 34-Jährige im Militärlazarett in Skutari, dem heutigen Üsküdar in Istanbul, für die britische Regierung mit rund 40 zivilen Helferinnen die Pflege der verwundeten Soldaten in der Türkei organisierte. Da die Organisationen den Tag in Anspruch nahmen, fand sie erst zu den Nachtstunden Zeit, um selbst die Verwundeten zu sehen, wodurch sie den Namen „Lady mit der Lampe“ erhielt. Sie revolutionierte dort die Krankenpflege durch die Einführung strenger Hygienemaßnahmen, was zu einer signifikanten Reduzierung der Todesfälle in den Krankenhäusern führte. Nightingales Arbeit setzte neue Standards für die Pflege von Kriegsverwundeten.

Nach ihrer Rückkehr nach Großbritannien gründete sie die Nightingale „School of Nurses“ im St. Thomas Hospital of London, die erste ihrer Art, und legte damit den Grundstein für die professionelle Krankenpflege. 1861 folgte die Gründung einer Hebammenschule am Kings College Hospital in London.

Nightingale ist auch als Pionierin der medizinischen Statistik bekannt. Sie studierte und interpretierte Statistiken und epidemiologische Studien. Sie nutzte diese, um die Beziehung zwischen sanitären Bedingungen und Mortalitätsraten zu verdeutlichen.  

Florence Nightingale war nicht nur eine engagierte Krankenschwester und Reformerin, sondern auch eine produktive Autorin, die eine Reihe von Büchern über Gesundheit und Pflege verfasste. Ihr bekanntesten Werke wurden 1859 und 1860 veröffentlicht. „Notes of Hospital“ basiert auf Erfahrungen und Beobachtungen während des Krimkrieges. Das Buch „Notes on Nursing“, das ursprünglich als Leitfaden für die häusliche Gesundheitspflege konzipiert war, wurde zur Grundlage der Krankenpflegeausbildung und ist bis heute von Bedeutung.

Sie bediente sich auch aus einem weitreichenden Netzwerk, das waren Kontakte zu Regierungsbeamten und medizinischen Experten, um Reformen in der Gesundheitsversorgung und Krankenpflege voranzutreiben. Auch der Gründer des roten Kreuzes Henri Dunant war von der Arbeit Nightingales beeindruckt und sah sie als Inspiration für seine eigenen Bemühungen. 1867 wurde ihr Geburtstag erstmals als offizieller „Tag der Krankenpflege“ ausgerufen.

Trotz ihrer oft schlechten Gesundheit war sie bis ins hohe Alter aktiv. Florence starb am 13. August 1910 in London. Ihr Lebenswerk und ihr Beitrag zur Krankenpflege werden bis heute weltweit anerkannt und geehrt.  

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