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Kasack, Arbeitsschuhe und Co. – die richtige Arbeitskleidung in der Pflege

Oliver Haas
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Warum ist der Ärztekittel weiß und was hat es mit der einheitlichen Arbeitskleidung in der Pflege auf sich? Weniger Tradition, mehr Praktikabilität spielte bei der Entstehung eine Rolle. 

Die einheitliche Arbeitskleidung in der Pflege geht auf die ersten Krankenschwestern zurück, wenn man so will. Damals kümmerten sich Ordensschwestern aus reiner Nächstenliebe um die alten und kranken Menschen. Während der Arbeit trugen sie ihre normale Schwesterntracht, bestehend aus schlichten, jedoch einheitlichen Gewändern und einer Haube. 

Erst ab dem 19. Jahrhundert spielten Hygienevorschriften bei der Arbeitskleidung in der Pflege und allgemein bei der Berufsbekleidung in der Medizin eine immer größere Rolle. Mit zunehmendem Wissen über die Verbreitung von Bakterien versuchte man durch zweckmäßige Pflegekleidung und Ärztekittel die Verschleppung von Keimen zwischen den Patienten einzudämmen. 

Das gängige Weiß der Ärztekluft sowie mancher Kasacks rührt schlichtweg daher, dass man weiße Kleidung besonders heiß waschen kann, um die Bakterien abzutöten, ohne dass die Arbeitskleidung ausfärbt. Mittlerweile lassen sich auch farbige Kasacks ohne weiteres bei hohen Temperaturen waschen und somit keimfrei halten. 

Das reine Weiß der Ärzteschaft in der medizinischen Berufsbekleidung blieb bis heute. Die Kasacks in den Krankenhäusern haben heutzutage meist unterschiedliche Färbungen, was auf die zugehörige Station der Pflegekraft hindeutet. 

Berufsbekleidung Medizin: Arten von Arbeitskleidung in der Pflege

Grundsätzlich ist in Medizin- und Pflegeberufen zwischen Arbeits- und Berufskleidung sowie Dienstkleidung und medizinischer Schutzkleidung zu unterscheiden.  

Die Arbeitskleidung kann sich der Arbeitnehmer selbst raussuchen und wird nicht vom Arbeitgeber vorgeschrieben. Von der Jeans, über den Pullover bis zum Shirt kann das alles sein. Vor allem im Bereich der ambulanten oder stationären Altenpflege tragen Pflegekräfte oftmals private Arbeitskleidung. Es soll den Pflegebedürftigen ein wohnliches Gefühl und nicht den Eindruck eines Krankenhauses vermitteln. 

Unter Berufsbekleidung versteht man bestimmte Kleidungsstücke, die in einer Branche üblich sind. In der Pflege sind das etwa Poloshirts, Kittel und vor allem Kasacks. Die Berufsbekleidung wird ähnlich wie die Arbeitskleidung nicht zwangsläufig vom Arbeitgeber vorgeschrieben und muss auch nicht von der Einrichtung gestellt werden. Die Kosten für die Anschaffung der Berufskleidung, wie etwa dem Kasack, können Pflegekräfte allerdings problemlos von der Steuer absetzen.

Dienstkleidung ist hingegen vom Arbeitgeber vorgeschrieben. Die Pflegekräfte sind dann zum Tragen dieser während der Arbeit verpflichtet. Sie ist meist einheitlich gestaltet, Kasacks haben also meist die gleiche Farbe und den gleichen Schnitt. Oftmals ist auch ein Logo eingestickt. Ist die Dienstkleidung verpflichtend, kommt der Arbeitgeber für die Beschaffung und Reinigung auf. 

Medizinische Schutzkleidung gehört in der Pflege zum Alltag und dient sowohl dem Schutz des Pflegepersonals als auch den Patienten vor Ansteckung. Neben Einmalhandschuhen und Mundschutz fallen auch spezielle Kittel, Schutzschürzen sowie Kopfbedeckungen und Schutzbrillen unter die Kategorie Schutzkleidung. Die Schutzkleidung wird in der Pflege meist ergänzend zur Arbeits-, Dienst- und Berufskleidung getragen. Für deren Anschaffung, Reinigung sowie Funktionalität ist der Arbeitgeber verantwortlich. 

Wichtige Hygieneaspekte der Arbeitskleidung in der Pflege 

Egal um welche Bekleidungsart es sich handelt, es sollte stets die Sicherheit und der Gesundheitsschutz des Pflegepersonals sowie der Patienten gewährleistet sein. Das sogenannte Kleiderpapier der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.

gibt hier entsprechende Bekleidungsempfehlungen für Pflegefachkräfte und medizinisches Fachpersonal aus. 

  • Die Arbeitskleidung besteht aus Baumwolle und ist bei 60 Grad waschbar. 
  • Die Bekleidung wird spätestens alle zwei Tage gewechselt. Der Wechsel erfolgt vor Schichtantritt und nach Dienstende. 
  • Die private Arbeitskleidung darf ausschließlich im Dienst getragen werden. Das private Straßenoutfit und Arbeitskleidung sind dabei getrennt voneinander aufzubewahren. 

 

Während für die gründliche Reinigung der Arbeits- und Berufskleidung die Pflegekräfte selbst aufkommen müssen, so sieht es im Fall der Dienst- und vor allem Schutzkleidung anders aus. Nicht nur sind die Einrichtungen für deren Anschaffung zuständig, auch die Reinigung wird vom Arbeitgeber organisiert. 

Vor allem die Kasacks und Schutzkleidung von Pflegekräften und Ärzten aus dem OP- und Intensivbereich sowie von den Stationen, auf denen infektiöse Krankheiten behandelt werden, müssen intensiv gereinigt werden. Hierfür sind meist Wäschereien beauftragt, die die potenziell infektiöse Berufskleidung fachgerecht reinigen. Eine konstant über 90 Grad gehaltene Waschtemperatur sowie der Einsatz von chemischen Waschverfahren sind dabei unvermeidlich. 

Die übrige Arbeitskleidung in der Pflege besteht meist aus Baumwolle und kann auch schon bei 60 Grad unter Verwendung desinfizierender Waschmittel gewaschen werden. 

Arbeitskleidung in der Pflege – darauf kommt es an 

Egal ob Kasack, Arbeitsschuhe oder sonstige Berufsbekleidung in der Medizin. Das Arbeitsoutfit von medizinischen Fachkräften und Ärzten muss diversen Anforderungen entsprechen. 

Allen voran sollte die Arbeitskleidung bequem und funktional zugleich sein. Pflegekräfte sind den ganzen Tag auf den Beinen und stecken dabei meist in Kasacks und Arbeitshosen, die sie im Privaten nicht tragen würden. Aufgrund der Einheitlichkeit passt der Schnitt nicht jeder Person, muss jedoch bestmöglich sitzen, damit die Kleidung nicht die Bewegungsfreiheit bei der Pflegearbeit einschränkt. Daher wird bei der Auswahl von Kasacks auf einen möglichst passenden Schnitt sowie Mobilität für Pflegekräfte geachtet. 

Neben einem funktionalen Schnitt ist auch die Beschaffenheit des Materials wichtig. Kasacks und diverse andere Kleidungsstücke der Pflegekluft sind meist aus Baumwolle. Sie sollten nach Möglichkeit bei längerem Tragen nicht kratzen oder Hautreaktionen hervorrufen. Da die Arbeit in der Pflege anstrengend und auch schweißtreibend sein kann, sollte medizinische Berufskleidung stets atmungsaktiv sein. 

Trotz aller Anforderungen zur Bequemlichkeit und Funktionalität ist die Strapazierfähigkeit ebenso wichtig. Regelmäßiges Ziehen und Dehnen des Materials gehört zum Alltag wie die häufige chemische Reinigung, was den Stoff der Pflegekleidung zusätzlich strapaziert. Sollten Löcher oder Risse in der Arbeitskleidung zu finden sein, muss sie unverzüglich ausgetauscht werden, da die Schutzfunktion beeinträchtigt sein könnte. 

Die Suche nach dem besten „Pflegeschuh” oder Arbeitsschuh Pflege 

Nicht nur die Arbeitskleidung wie der Kasack am Oberkörper, auch das passende Schuhwerk ist in der Pflege ein entscheidender Teil der Arbeitskleidung. Als medizinische Fachkraft oder Arzt ist man nahezu den ganzen Tag auf den Beinen. Arbeitsschuhe in der Pflege müssen daher nicht nur möglichst bequem und ergonomisch sein, sondern auch den Auflagen des Arbeitsschutzes entsprechen. 

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

hat für den sicheren Arbeitsschuh in Pflegeberufen eine entsprechende Checkliste ausgearbeitet, an der sich medizinische Fachkräfte beim Kauf eines Pflege Arbeitsschuhs orientieren können. 

Arbeitsschuhe in der Pflege sollten demnach folgende Beschaffenheit haben: 

  • Schutz im Zehenbereich (vorne geschlossen, zumindest ohne Löcher) 
  • Fersenkappe (fest und geschlossen) 
  • möglichst großflächige und profilierte Sohle 
  • Spannweite ist regulierbar (Schnürschuh oder Klettverschluss) 
  • (leichte) Dämpfung im Fersenbereich 
  • bequemes Fußbett 
  • flacher Absatz 
  • Oberflächenmaterial ist wasserabweisend, strapazierfähig und pflegeleicht (gut zu reinigen) 

 

Kauf eines Arbeitsschuhs sollten Pflegekräfte unbedingt diese Voraussetzungen zu ihrer eigenen Sicherheit beachten. Der Komfort ist aber mindestens genau so entscheidend.  

Ein Arbeitsschuh in der Pflege muss zwar nicht für einen Marathon oder Wanderausflug gemacht sein, sollte jedoch diversen Belastungen standhalten, ohne sich schnell abzunutzen oder unbequem zu werden. 

Längere Laufstrecken durch die ewigen Krankenhausflure sollten darin problemlos zurückgelegt werden können, ohne dass etwa Blasen an den Fersen entstehen. Die Stabilität bei häufigen und abrupten Richtungswechseln sowie erhöhter Gewichtsbelastung beim Stützen oder Anheben von Patienten sollte ebenfalls problemlos gegeben sein. Zudem empfiehlt sich eine leicht dämpfende Sohle, um den Rücken zu Entlasten.

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